Der neue Bahnhof von Tottenham Court Road ist nur einer der neu gestalteten U-Bahnhöfe auf der neuen Elisabeth Line, die mit einer Länge von 100 km die gesamte Stadt von Osten nach Westen durchquert die 60 Meilen von Reading nach Shenfield verbindet.
Mit dem Umbau des Bahnhofs wurde das Büro Hawkins/Brown beauftragt, das vor allem den „Charakter“ der zwei Bahnhofsausgänge betonte. Der westliche Ausgang führt nach Soho mit seinem vielfältigen Nachtleben des Viertels und ist „dunkel“ gehalten, während der östliche heller und lichter gehalten ist.
Dieser Verkehrsknotenpunkt mit seiner zentralen Position inmitten von Vierteln, die Büros, aber auch Geschäfte und Theater aufweisen, wurde dem gestiegenem Verkehrsaufkommen aller Bahnhöfe der neuen Linie angepasst: Zu Stoßzeiten nutzen immerhin 30.000 Fahrgäste die neue Linie stündlich.
Daneben ist er einer der baulich anspruchsvollsten Bahnhöfe der Linie. Neben den Umsteigemöglichkeiten der Northern und Central Linie auf bestehenden Tunneln musste das Bauprojekt bestehende unterirdische Serviceeinrichtungen und Strukturen im Stadtzentrum berücksichtigen, wie zum Beispiel die Fundamente des nahen Wolkenkratzers Centre Point. Außerdem mussten Teil der Stadt an beiden Enden des Bahnhofs dem Erdboden gleichgemacht werden, darunter ein ganzes Viertel von Bars aus den 90er Jahren. Der östliche Ticketschalter wurde für Fahrgäste der Northern und Central Line bereits 2015 eröffnet. Dies ist der sogenannte „helle“ Eingang in den Worten des Architekten Roher Hawkins, da er über zwei Glasdächer oberhalb der Rolltreppen, die die Fahrgäste auf einen kleinen Platz gegenüber dem Centre Point befördert, Tageslicht von der Ostseite erhält. Einer der Ausgänge liegt heute vor den vergoldeten Fassaden des Gebäudes St Giles im Projekt von Orms, einer der Elemente zur städtischen Wiederaufwertung, die das Projekt der Elizabeth Line angeregt hat.
Der zweite Eingang/Hauptausgang liegt an der Kreuzung Oxford Street und Charing Cross Road und befindet sich selbst wieder unterhalb einer von AHMM entworfenen Mischbaus, zu dem auch ein neues Theater gehört, das die Gegend als Vergnügungsviertel weiter etabliert.
Auf den Wänden der Rolltreppen sind geometrische Keramiken des Künstlers Daniel Buren zu sehen, eine in Schwarz-Weiß, die andere in Farbe. Ihre auffällige grafische Präsenz belebt die Atmosphäre der Eingänge in einer Art Hommage an die Mosaiken von Eduardo Paolozzi, die einstmals den Eingangsbereich der Rolltreppen von Tottenham Court Road zierten und nun teilweise in die Universität von Edinburgh umgezogen sind.
Die Rolltreppen münden in eine weitläufige Fläche, in der sich ein unterirdischer Umsteigebahnhof mit der Northern Line befindet. Diese Fläche wird von einer Wand aus roten Glasplatten dominiert, die den Passagierfluss bündelt und sie zur Northern Line und zum Eingang der Bahnsteige der Elizabeth Line lenkt.
Das Architekturbüro Hawkins/Brown hat die Wände dieses Bereichs mit kurzweiligen Motiven des Stadtplans von Soho versehen.
An der Decke des Bahnhofs ist eine Abfolge perforierter metallener „Trommeln“ eingelassen, die ebenfalls vom Studio entwickelt wurden, und Lärmabsorption mit eingebauten Lautsprechern für die Durchsagen des Bahnhofs verknüpft. Diese Elemente besitzen eine starke Präsenz, lenken die Fahrgäste aber nicht ab, da sie sich harmonisch in den Kontext einfügen.
Diese eigens für das Vorhaben von iGuzzini entworfenen Lichtkörper sind in ihrem Design den Bühnenbildern der Theater von Soho nachempfunden. Die Edelstahl-Außenhüllen des Gebäudes sind perforiert und der Korpus mit schwarzer, stoffüberzogener Glaswolle gefüllt, um das Grundgeräuschaufkommen zu mindern, das ansonsten die Bahnhofsdurchsagen unverständlich machen würde.
Sämtliche dieser Trommeln sind spielerisch zwischen den Zementbalken der Bahnhofslaibung eingelassen; ihre unregelmäßige Anordnung ist dem Fluss der Besucher im Bahnhof nachempfunden, mit einer größeren Konzentration oberhalb der Bereiche, in dem die Fahrgäste sich mutmaßlich treffen werden. Sie sind direkt in den Beton eingelassen, das diese Bereiche über keine Rasterdecken verfügen. In den meisten der Zylinder befinden sich Strahler MaxiWoody, alle mit DALI, die zenital zum Boden angeordnet sind, um eine breitstrahlende, gleichmäßige Beleuchtung mit Wide Flood-Optik und Farbtemperatur 4000K zu gewährleisten. Der Strahler ist darüber hinaus so ausgerichtet, dass das ausgestrahlte Licht vom Zylinder eingefangen wird, um Blendung zu vermeiden.
Einige Module dieser Trommeln sind für die Aufnahme von Lautsprechern für Durchsagen vorgerüstet, andere sind dagegen hohl und fungieren allein zur Lärmabsorption. Allen jedoch ist gemeinsam, formelle Einheitlichkeit zu stiften.
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