Erweiterungsbau für die Kommunalverwaltung von Tuttlingen

Die Stadt Tuttlingen hat ihre Kommunalverwaltung durch ein neues Gebäude im ehemaligen Betriebsgelände des Schuhherstellers Rieker im Westteil der Stadt vergrößert.  
Das Stadtbild Tuttlingens wird von einer baulichen Anlage des Klassizismus geprägt, die der Bauunternehmer Carl von Uber ab 1804 realisierte. Das bestehende Gebäude, 1993 von Günter Herrmann Architekten geschaffen, basiert ebenfalls auf dem klassizistisch-strengen Zuschnitt der Stadt und nimmt den süd-westlichen Teil des Grundstücks ein, lässt aber den nordöstlichen Teil frei. Das Projekt des Architekturbüros Beer Bembé Dellinger möchte diese Lücke nun schließen.  
 
Der Standort des neuen Gebäudeblocks, der den gesamten ehemaligen Bereich des Fabrikgeländes einnimmt, erzeugt nun eine öffentliche Fläche entlang des Wasserbeckens gegenüber den Haupteingängen und empfangt die Besucher von der Bahnhofsstraße kommend. 

Der Grundstein zum Anbau wurde am 17. April 2019 gelegt. Die Erweiterung schafft 330 Arbeitsplätze mit Parkgarage, so dass die 13 Standorte der Kommunalbehörden nun zentral zusammengefasst werden können.  
 
Das Büro Beer Bembé Dellinger Architects hat das Gebäude, angefangen von der tragenden Struktur, mit innovativen und wenig raumgreifenden Lösungen bestückt. KREBS+KIEFER entwickelte eine tragende, schattenspendende Fassade aus vorgefertigten Stahlbetonteilen.  
 
Die in den Gemeinschaftsbereichen verwendeten Lichtelemente führen diese Philosophie des Essentiellen weiter. An den Holzdecken der Flure und in den Warteräumen mit Sitzgelegenheiten sind Laser Blade L installiert. Strahler vom Typ Front Light sind dagegen an den Wänden in den Sichtbeton-Abschnitten des Gebäudes eingelassen, die ihr Licht von oben auf die gesamte Gebäudehöhe verteilen.