The Gilbert & George Centre

Das Architekturbüro SIRS Architects hat ein ehemaliges Industriegebäude im Londoner East End für die Kunststiftung Gilbert & George umgebaut, die der historischen Bausubstanz des Viertels neues Leben einhaucht. Die Besucher können dabei in die einzigartige Welt der beiden Künstler eintauchen.

Das Gilbert & George Centre will zu einer der führenden Kultureinrichtungen in London und zu einem Zentrum für die Forschung und das Studium der Kunst der beiden Künstler werden. Garantiert wird dabei die Zugänglichkeit und der freie Eintritt für alle Mitglieder der Community.

Das Zentrum liegt in der Heneage Street aus dem 18. Jahrhundert, nur wenige Gehminuten entfernt vom derzeitigem Wohnhaus und Atelier von Gilbert & Georges in der Fournier Street, und entstand aus einem ehemaligen Brauereigebäude aus dem frühen 19.
Jahrhundert. 

Bei der Restaurierung des Gebäudes wurden zahlreiche ursprüngliche Elemente erhalten, die in der angenehm gestalteten und mit handwerklich hergestellten Möbeln und gusseisernen Komponenten ausgestatteten Lobby zu sehen sind. Die Philosophie des Planerteams, die historische und moderne Elemente kombiniert, wertet die industrielle Vergangenheit des Gebäudes auf und setzt die Vision der Künstler im Hinblick auf architektonische Räume, das kulturelle Erbe und die Ausstellung von Kunst um.

Bei der Ankunft schreiten die Besucher durch ein von den Künstlern selbst entworfenes schmiedeeisernes Tor und treten dann durch einen abgesonderten, gepflasterten Innenhof ein. Ein nur leicht beleuchteter Empfangsbereich mit Niederspannungs-Strahlern Palco in der Hängeversion an der restaurierten Holzdecke führt die Besucher in drei Ausstellungsräume unterschiedlicher Größe und Atmosphäre, die auf die großformatigen Werke der Künstler abgestimmt wurden. Im Zentrum befinden sich auch ein Kino-Pavillon, eine Wohnung für den Aufseher sowie Servicebereiche. 

Das von Arup umgesetzte Beleuchtungskonzept für die Galerien arbeitet mit einem anpassungsfähigen Beleuchtungssystem. Speziell angefertigte Oberlichtblenden, die ein leicht schummeriges Kunstlicht bereitstellen, sind in ein System von auf Stromschienen montierten Strahlern integriert, die den Künstlern die notwendige Flexibilität für ständig wechselnde Ausstellungen mit unterschiedlichen Lichtstimmungen garantieren. Das moderne Beleuchtungssystem wurde speziell für die großformatigen Gemälde von Gilbert & George entwickelt. Bei Bedarf kann es jedoch auch für konventionellere Beleuchtungsszenarien neu konfiguriert werden.

iGuzzini illuminazione hat am Beleuchtungsdesign mitgearbeitet und maßgeschneiderte Strahler für die Beleuchtung des Lobby- und des Ausstellungsbereichs bereitgestellt. Diese sind komplett mit der Steuerungstechnologie Bluetooth Casambi ausgestattet.
In den Galerien im Untergeschoss und im Erdgeschoss wurden Strahler Palco Main Voltage auf einer Einbauschiene installiert. Diese ergänzen das allgemeine Lichtvolumen mit geringer Intensität der Oberlichtblenden und setzen besondere Akzente auf den ausgestellten Kunstwerken.

In der Galerie im ersten Stock sind Leuchten Palco auf einer speziellen, von der gewölbten Holzdecke abgehängten Schiene installiert, die ebenfalls eine indirekte LED-Beleuchtung bereitstellt. 

Die Strahler Palco sind mit speziellen Treibern ausgestattet und können auf ein äußerst niedriges Niveau gedimmt werden. Damit eignen sie sich besonders für Kunstwerke, die empfindlich auf Lichteinwirkung reagieren, wie Zeichnungen auf Papier oder Fotodrucke.

Auch an der Optik der Palco Wall Washer wurde gefeilt: Angesichts der hohen Decken der Galerien beschlossen Arup und der zuständige Architekt, die Beleuchtung in den oberen Bereichen der Wände zu reduzieren. Auf diese Weise konnte eine bessere Beleuchtung der Kunstwerke erzielt und gleichzeitig ein gleichmäßiges und subtileres Beleuchtungsniveau erhalten werden. Hierfür wurden die Strahler mit einer speziellen Kombination optischer Zubehörteile ausgerüstet, das vom Planerteam nach mehreren 1:1-Mockups ausgewählt wurde.

Die Gestaltung des Gebäudes setzt im Rahmen einer Reihe aktiver und passiver Prinzipien auf die nachhaltige Nutzung von Energie, Wasser und Wertstoffressourcen. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz eines digitalen Gebäudemanagementsystems, die LED-Beleuchtung mit Bewegungserkennung und automatischer Steuerung, ein optimiertes Belüftungssystem, die Regenwassernutzung für die Hofbewässerung, photokatalytische Farben, die unversiegelte Hofpflasterung und ein Kunstdepot im Innenbereich.