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National Portrait Gallery

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“Inspiring People", das millionenschwere Projekt zur Modernisierung der Londoner National Portrait Gallery, wurde nun nach dreijährigen Arbeiten des denkmalgeschützten Gebäudes und der zeitweiligen Auslagerung von über tausend Kunstwerken abgeschlossen. Das Architekturbüro Jamie Fobert Architects sowie Purcell Architects in beratender Tätigkeit zum Denkmalschutz hat den Umbau des Gebäudes realisiert, während Nissen Richards Studio als Interpretation Designer des Vorhabens fungierte und die Modernisierung der Ausstellungsbereiche wahrnahm, wozu auch die neuen dynamischen Farbkombinationen und das Design der Dauerausstellung sowie die Gesamterfahrung der Besucher fielen.  

Mit dem beleuchtungstechnischen Konzept für die Galerien im gesamten Gebäude wurde das Studio ZNA betraut, das auf eine lange Zusammenarbeit mit Studio Nissen Richards zurückschaut und zudem mehrjährige Arbeitserfahrung mit der Belegschaft der National Portrait Gallery beim Lichtkonzept der Dauerausstellung sowie dem Programm temporärer Ausstellungen besitzt. 

Für das Vorhaben war eine enge Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Kunstgalerie vorgesehen, um die ehrgeizige und vollständige Neugestaltung der Sammlung umzusetzen, die nicht nur einen neuen chronologischen Ansatz, sondern auch eine Neuanordnung der Werke von oben nach unten vorsah, um ein breiteres Publikum einzubinden. Dazu sollten Künstler zur Geltung gebracht werden, die bisher in der Sammlung unterbelichtet waren und insgesamt eine gendergerechtere Auswahl präsentiert werden. Zu den bekanntesten Gemälden der Galerie gehören auch lichtempfindliche Zeichnungen und insbesondere Fotografien von 1840 bis heute. 

In enger Abstimmung mit dem Studio Nissen Richards und unter Achtung der architektonischen Eigenheiten des Gebäudes musste Studio ZNA für jeden Bereich und für jeden Zeitabschnitt der einzelnen Galerien einen eigenen Rhythmus und eine Balance finden, wobei häufig ganz verschiedene Beleuchtungsstile und Lichtstärken zum Einsatz kamen. Es handelte sich also um eine sehr komplexe planerische Feinabstimmung, für die die einzelnen Lichtkörper speziell entworfen, geplant, lokalisiert und implementiert werden mussten, um in den Räumen der Galerie nicht nur die bestmögliche Farbwiedergabe, sondern auch die ansprechendste ästhetische Optik zu bieten. Dank einer akkuraten Choreographie der Leuchtdichten kommt nun jedes Kunstwerk und jeder Träger zur Geltung und bleibt dies auch bei den notwendigerweise niedrigen Beleuchtungsstärken zum Schutz der empfindlichen Exponate.  

Der neue Eingangsbereich ist breit und hell und öffnet sich mit Büsten wichtiger historischer und zeitgenössischer Persönlichkeiten in der Geschichte des Hauses, die von starker Akzentbeleuchtung hervorgehoben werden. 

Der Ausstellungsrundgang ist chronologisch und beginnt in der zweiten Etage, in den etwas intimeren Tudo Galleries, wo die Kunstwerke dank der Lichtregie inmitten der dunklen Möblierung im Raum erstrahlen und die Vorstellung von Reichtum und Macht wecken. 

Die Zimmer öffnen sich nun auf die großen Galerien, die vom Tageslicht der großen Oberlichter aus dem 17. bis 19. Jahrhunderts erhellt werden. In Zusammenarbeit mit den Architekten von Max Fordham, die ein Tageslicht-Modell für das Gebäude ausgearbeitet haben, und nach einer Untersuchung der Kunstwerke zur Feststellung der zulässigen Tageslichtstärke, strebte das Studio ZNA danach, den Einsatz des Naturlichts in den Galerien maximal auszuschöpfen. Dafür wurden spezielle Lamellen am Dach eingesetzt, um den Lichteintritt tagsüber zu steuern, wobei in einigen Fällen lichtundurchlässiges Vinyl bzw. diffundierende Folie an den Fenstern angebracht wurde. 

In diesem Bereich wurde das gesamte Tageslichtspektrum in das hochwertige Licht der Strahler integriert, darunter das Modell 600 Palco Main Voltage (Ø 102 mm), um diese Werke so publikumswirksam wie möglich zu präsentieren. Studio ZNA hat dafür eine Reihe von Optiken spezifiziert, die einen minimal invasiven Washer-Effekt an den Wänden realisieren und sich mit dem diffusen Tageslicht vermischen. Außerdem gibt es Leuchten mit stark gebündeltem Lichtstrahl, um die einzelnen Züge der Werke zart hervorzuheben. Auf diese Weise werden Gemälde und Besucher in Dialog gebracht und eine Salon-Atmosphäre geschaffen, die auf die zeitliche Entstehung der Exponate Bezug nimmt. Die ausgezeichnete Farbwiedergabe der Lichtquelle mit 3000K ermöglicht es, die Hauttöne und die prächtigen Farben dieser Werke angemessen zu betonen. Die Werke auf Papier sowie die Skizzen werden mit Lichtstärken von 50 lux oder darunter illuminiert, wobei Palco mit Soft Lense eine subtile Abstufung der verlangten sehr niedrigen Beleuchtungsstärken ermöglicht.  

Integraler Bestandteil bei der Modernisierung der großen Galerien ist auch die in Zusammenarbeit mit einem großen Team ausgearbeitete neue Farbkombination der Wände: Einige von ihnen wurden gestrichen, andere mit maßgefertigten Stoffen aus reiner, undurchsichtiger Wolle behängt, die vom spezialisierten Hersteller Gainsborough aus Suffolk stammt. Mit weicheren Linsen ermöglichen die Palco-Strahler in diesem Abschnitt die Farben zur Geltung zu bringen, während die Verschmelzung engerer Optiken auf die Werke eine dramatische, dabei ausbalancierte Lichtregie der Zimmerfluchten schafft. 

Die Synergie zwischen den Werken und ihrem Standort dynamisiert das Ambiente und sorgt dafür, dass auch die lichtempfindlichsten Exponate stets geschützt bleiben. Die Beleuchtung modelliert so den Rundgang, der von Lichtakzenten auf den Bildhauerarbeiten und die dramatischen Panoramen flankiert wird. 

 


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  • Jahr
    2023
  • Auftraggeber
    National Portrait Gallery
  • Architekt:
    Jamie Fobert Architects
  • Beratung für Kulturerbe:
    Purcell Architects
  • Interpretation and Exhibition Design:
    Studio Nissen Richards
  • Lighting Design für die Galerien mit Dauer- und temporären Ausstellungen:
    Studio ZNA
  • MEP-Technik:
    Max Fordham
  • Fotos
    Gareth Gardner

Project Quote

"Wichtigste Auflage des Museumsdirektors Nicholas Cullinan war es, das Licht ins Gebäude zu bringen. Daneben ging es darum, den bereits ausgestellten Bestand mit der weltberühmten Sammlung von Fotografien und Zeichnungen zu vereinigen. Eine beträchtliche Herausforderung stellte dabei die Ausnutzung und Kanalisierung des Tageslichts dar, das die hochwertige Lichtqualität des Museums ergänzen sollte. Die Lösung bot hier die Ausarbeitung eines akkurat choreographierten Lichtpfads, der den Galeriebesuchern ein neues, spannendes, ausbalanciertes und schönes Besichtigungserlebnis schenkt."

Zerlina Hughes, Kreativchefin Studio ZNA

"Das Farbschema festzulegen, hat eine Weile gedauert, aber dafür prägt es jetzt wirklich das Projekt ein. Farbe soll dabei die Besucher bei der Orientierung im Raum unterstützen. Zu bestimmten Zeiträumen setzen die Galerien die gleiche Hauptfarbe ein, variieren aber den Farbton in den Räumen zu jedem festgelegten zeitlichen Abschnitt. Für diese Verfahrensweise stand das Thorvaldsen Museum in Kopenhagen Pate, das satte Farben in seinen Galerien verwendet"

Pippa Nissen, Direktorin Nissen Richard Studio

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