Im Zuge des neuen Erweiterungs- und Entwicklungsplans der Cinecittà-Studios zum Umbau und zur Renovierung der technischen Räume wie Umkleiden und „Styling“-Räume im Hinblick auf eine bessere Nutzbarkeit, wurde ein erster Eingriff im Teatro 12 von Cinecittà durchgeführt.
Das Projekt geht aus der Zusammenarbeit zwischen der Associazione Italiana Scenografi Costumisti e Arredatori (A.S.C.) und Cinecittà SPA hervor. Im Rahmen der in den Jahren konsolidierten Partnerschaft wurden bereits zahlreiche Projekte im Bereich Bühnenarchitektur, Bühnenausstattung und Kostüme durchgeführt. Wie immer hat die A.S.C. ihr Know-how eingebracht und das Projekt gemäß den detaillierten Anweisungen und ausdrücklichen Anforderungen von Cinecittà in Person von Domenico Pinuccio D’Arino (Produktionsleiter der Theater von Cinecittà) und den Architekten Dino D’Antimi und Francesco Karrer des Technischen Büros der Studios durchgeführt. Das Projekt sollte eine sehr technische, aber auch bühnenbildnerische Qualität von starker visueller Kraft besitzen. Beratend zur Seite standen Profis aus dem Bereich Filmstyling, die eng mit Schauspielern und den verschiedenen Abteilungen in den Bereichen Kino, TV, Theater, Events usw. Zusammenarbeiten.
Architektin Lucia Nigri, Vizepräsidentin der A.S.C. hat unter Mitwirkung der Architekten und Gesellschaftern Giuseppe Cannatà und Martina Cardoni und der Raumgestalterin Cristiana Possenti hatte die Projektleitung inne, in der sie die technische und gleichzeitig szenographische Natur der Flächen berücksichtigen musste: Auf die ursprüngliche Idee aufbauend wurden sämtliche Räumlichkeiten, Verkleidungen, Farben und Einrichtungselemente sorgfältig harmonisch zusammengestellt und den technischen Vorgaben angepasst, wozu eine vielseitige und modulierbare Lichtregie, die den Erfordernissen der Schauspieler bzw. Kostümbildner, Make-Up Artists und Friseure angepasst werden kann.
Schließlich ist keine Aufführung ohne Licht denkbar, und die Umkleiden und Schminkräume von Cinecittà sind ebenfalls Teil des Spektakels, sind es doch Räume für Schauspieler, die sich in ihnen wohlfühlen, aber auch ihre Rollen einüben, Bühnenkostüme anprobieren und sich manchmal langwierigen und anstrengenden Schmink- und Frisier-Marathons aussetzen müssen. Diese Räume werden auch von Personen genutzt, die hinter der Bühne als Kameramänner, Kostümbildner, Regisseure, Maskenbildner, Friseure, Bühnenbildner, Drehbuchschreiber und Bildgestalter arbeiten, und für die Licht und seine Verwendung ebenfalls das tägliche Brot darstellt.
Daher wurden den Bereichen, zusammenfassend „Maske“ genannt, in denen die Schauspieler präpariert werden, das meiste Augenmerk zuteil. Flankiert vom bekannten Make-up Artist Luigi Rocchetti, der die realen Anforderungen der Branche aus der Praxis genau kennt, hat Architektin Lucia Nigri einen interaktiven Hair & Make Up-Raum ausgearbeitet, dessen Lichtregie durch eine eigene App vom Smartphone gesteuert werden kann. Die vielen verschiedenen Profis, die hier an Gesichtern und Haaren der Schauspieler arbeiten, können so ihre Vorlieben hinsichtlich der Lichtstärke der Wandspiegel individuell einstellen, die ein spezielles Beleuchtungssystem darstellen. Diese Vielseitigkeit der Lichtkörper löst das altbekannte Problem, gleichzeitig allen farblichen und optischen Anforderungen zu genügen, die sich aus Regie, Drehbuch, Fotografie und fertigem Bild speisen und unweigerlich von Projekt zu Projekt und Person zu Person verschieden sind.
Die Lichtkörper von iGuzzini liefern die Allgemeinbeleuchtung für die Räume des Gebäudes, das das Atelier Nummer 12 enthält, in dem die neuen Umkleiden realisiert wurden. Die neue Lichtverteilung, die Vergrößerung der Öffnungen, der sorgsame und zielgerichtete Umgang mit Farbe sowie die Positionierung strategischer Lichtpunkte haben diesen anfänglich eher dunklen und beklemmenden Räumen Dynamik und eine starke Identität verliehen.
Jede Umkleide verfügt über ein komplettes Badezimmer und eine maßgefertigte Schrankwand, persönliche Hair- und Make Up-Arbeitsorte, einen schwenkbaren Ganzkörperspiegel für die Kostümprobe, Couch und Bank in den projekteigenen Farben sowie über ein LED-Lichtsystem auf Schienen – in einigen Fällen auch als Einbausystem – mit Strahlern vom Typ Palco Low Voltage mit Durchmesser 62 und 51 mm und Optiken Wide Flood, Flood und Spot, die in die Reflex-Einbauleuchten eingebaut sind. In den Bädern wurden dagegen Einbauleuchten vom Typ Laser starr eingesetzt. Im Eingangsbereich im Erdgeschoss werden die Schaltkästen auf elegante Weise von Lamellensegeln kaschiert, in die ein System aus dimmbaren Underscore 15 eingebaut ist. Entlang der Treppen wurden Einbauleuchten vom Typ Walky sowie Strahler iPro mit Lichtverteilung Up Down für grafische Effekte an den Wänden verwendet.
Die erfolgreiche funktionelle Umsetzung des Vorhabens verdankt sich auch stark der wertvollen Beratung durch Oscar-prämierte Maskenbildner*innen wie Gabrielle Pescucci und Carlo Poggioli, letzterer außerdem Vorsitzender der A.S.C., die im engen Austausch mit Schauspielern stehen und während der Filmbearbeitungen häufig die Umkleiden aufsuchen. Sie lieferten wichtige Ratschläge zu Größe und Funktion der Einrichtung, die auch aus diesem Grund maßgeschneidert gestaltet wurde.
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